Ein Mädchen oder ein Junge erlebt Gewalt in der eigenen Partnerschaft

Viele Mädchen und einige Jungen erfahren Gewalt in der eigenen Partnerschaft. Oft haben sie selber schon Gewalt in der eigenen Familie miterlebt.

Illustration zeigt einen Mann der eine Frau anschreit und auf ihr Smartphone zeigt. Ein Mann steht im Hintergrund und beobachtet die beiden.

Sie erleben in ihrer Partnerschaft:

  • Demütigungen und Beleidigungen
  • Extreme Eifersucht und Kontrolle
  • Androhung von Selbstmord
  • Körperliche Gewalt
  • Sexualisierte Gewalt

Betroffene versuchen zumeist, die Gewalt zu verheimlichen. Bekommen andere –zum Beispiel Freundinnen, Freunde oder Eltern – davon mit, so raten sie den Betroffenen meist zur Trennung. Diese haben aber oft sehr ambivalente Gefühle dem Täter (der Täterin) gegenüber.

Das macht es ihnen schwer, sich zu trennen:

  • Liebe
  • Angst
  • Mitleid und Verständnis („Er ist eigentlich gar nicht so.“).
  • Schuldgefühle („Ich habe ihn ja auch provoziert“).

Je länger eine Gewaltbeziehung andauert, desto geringer wird das Selbstwertgefühl der Betroffenen („Ich bin nichts wert“, „Ich habe es verdient“, „Es ist alles meine Schuld“). Das macht es ihnen umso schwerer, sich aus der Gewalt-Beziehung zu lösen.

Was können Sie tun?

Es ist schwer auszuhalten, wenn ein Mensch, den man mag in einer Gewalt-Beziehung lebt und sich nicht daraus lösen kann. Ganz besonders schwer ist es, wenn dieser Mensch noch sehr jung ist. Dann möchte man ihn besonders beschützen. Sicherlich am schwersten ist es, wenn es sich um die eigene Tochter oder den eigenen Sohn handelt.
Deshalb ist es sehr wichtig, darauf zu achten, was man selber braucht, um die Situation auszuhalten. Denn möglicherweise dauert es lange, bis sie vorbei ist.
Das wichtigste dabei ist, mit der oder dem Betroffenen in Kontakt und im Gespräch zu bleiben. Betroffene von Partnerschaftsgewalt geraten immer mehr in die Isolation. Sie ziehen sich aus Scham zurück oder werden vom Partner aktiv isoliert.
Menschen die helfen wollen, sollten sich nicht abwimmeln lassen und nicht aufgeben.
Es ist wichtig, immer wieder aktiv den Kontakt und das Gespräch suchen.
Dabei sollte die Gewalt immer wieder als solche angesprochen und verurteilt werden. Das ist wichtig, weil Gewalt immer „normaler“ für die Betroffenen wird, je länger sie in einer Gewaltbeziehung leben.
Wenn Sie helfen wollen, brauchen Sie selber Unterstützung.
Suchen Sie sich Vertraute, die Ihnen beistehen.
Und kommen Sie zu uns. Wir unterstützen Sie gerne.
Natürlich kann auch die oder der betroffene Jugendliche bei uns Beratung und Unterstützung erhalten.

Außerhalb von Stadt und Landkreis finden Sie Hilfsangebote unter
www.hilfe-portal-missbrauch.de/hilfe-finden

In der Stadt und dem Landkreis Göttingen:

  • Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine Email.
  • Wir können Sie am Telefon beraten oder einen Termin für ein persönliches Gespräch vereinbaren.
  • Unsere Beratungen sind kostenlos und auf Wunsch anonym.
  • Wir haben Schweigepflicht.