Informationen zu häuslicher Gewalt

Miterleben elterlicher Partnerschafts-Gewalt

Jede vierte Frau in Deutschland erlebt Gewalt durch den Partner. Oft dauert die Gewalt lange an und wird mit der Zeit immer massiver. Nicht selten sind betroffene Frauen in Lebensgefahr.

Illustration zeigt eine Frau die telefoniert und ein trauriges Kind tröstet

Die Gewalt kann verschiedene Formen haben, zum Beispiel:

  • Demütigungen und Beleidigungen
  • Extreme Eifersucht und Kontrolle
  • Körperliche Gewalt
  • Sexualisierte Gewalt
  • Mord-Drohungen
  • Ökonomische Gewalt (nicht über eigenes Geld verfügen)

Manchmal sind auch Männer von Gewalt durch eine Partnerin betroffen. Gewalt gibt es auch in gleichgeschlechtlichen Beziehungen. In vielen dieser Familien leben Töchter und Söhne, die die Gewalt miterleben.

Sie sind oft in einer extrem schwierigen Situation:

  • Sie sind manchmal selber von Demütigungen und Gewalt betroffen.
  • Sie fühlen sich oft schuldig und denken, es sei ihre Schuld, wenn es Gewalt gibt.
  • Sie können sich in der Schule manchmal schlecht konzentrieren oder gehen gar nicht mehr hin, um zuhause die Mutter zu beschützen.
  • Sie leben in ständiger Angst vor erneuter Gewalt.
  • Sie schämen sich zum Beispiel für die Mutter, die sich nicht wehrt oder für den brutalen Vater.
  • Dann wollen sie keine Freunde oder Freundinnen mehr nach Hause einladen.

Das alles stellt eine große Belastung dar. Die Betroffenen leiden darunter.

Was können Sie tun?

Mädchen und Jungen, die Gewalt bei den Eltern miterleben brauchen:

  • eine Ansprechperson,
    • die Ruhe bewahrt und sie unterstützt
    • die ihnen alle Gefühle „erlaubt“, auch die Liebe zum gewalttätigen Elternteil
    • die sich dennoch klar gegen Gewalt positioniert
  • Schutz und Sicherheit, was in der Familie manchmal nicht mehr gewährleistet ist

Sie können diese Ansprechperson sein, wenn sich Ihnen ein Mädchen oder ein Junge anvertraut oder Sie lediglich vermuten, dass sie/er Gewalt in der Familie mitbekommt.

Sie fühlen sich vielleicht überfordert, aber Sie müssen nicht alleine helfen. Oft können Sie selbst keine Maßnahmen zum Schutz des Kindes ergreifen. Dann muss das Jugendamt eingeschaltet werden. Das dürfen Sie jederzeit tun. Aber informieren Sie das Mädchen oder den Jungen über diesen Schritt.
Und Sie können sich jederzeit an uns wenden. Wir unterstützen Sie gern. Auch das betroffene Mädchen oder der betroffene Junge kann zu uns kommen. Auch ohne dass die Eltern darüber Bescheid wissen.

Wenn Sie selbst eine von Gewalt betroffene Mutter oder ein von Gewalt betroffener Vater sind…

dann leben Sie in einer sehr schwierigen Situation. Vermutlich bemühen Sie sich, dass niemand etwas von der Gewalt mitbekommt. Auch Ihre Kinder nicht. Sie wollen vielleicht für Ihre Kinder eine ganz normale Familie bewahren.
Aber meist bekommen die Kinder dennoch etwas mit und wenn es nur das Klima von Anspannung und Angst ist.

Diese Situation ist nicht gut für Sie!
Sie ist auch nicht gut für Ihre Kinder!

Gewalt durch einen Partner zu erleben, gefährdet Ihre körperliche und seelische Gesundheit. Sie gefährdet auch die körperliche und seelische Gesundheit Ihrer Kinder. Sie brauchen Hilfe und Ihre Kinder auch. Die Kolleginnen im Frauen-Notruf unterstützen betroffene Frauen gerne, kompetent, vertraulich und kostenlos.

Wir phoenix Mitarbeiterinnen können Ihre Kinder unterstützen.